Sehnsucht nach Meer haben wir wahrscheinlich im Moment alle. Zumindest uns geht es hier so. Da war es eine willkommene Abwechslung, das unsere Kolleginnen Lena und Annika die Gelegenheit bekommen haben, auf einer der ersten „Blauen Reisen“ ohne Anlandungen von Mein Schiff 2 mitzufahren. Am 31. Juli ging es in Hamburg los in Richtung Norwegen. Und das berichten sie:
Einschiffung
Unsere Anreise erfolgte mit der Deutschen Bahn nach Hamburg Hauptbahnhof. Vor Ort wurden wir von einem Shuttlebus zum Hafenterminal Steinwerder gebracht. Der Shuttlebus wurde nur zur Hälfte besetzt, damit der Sicherheitsabstand gewährleistet werden konnte. Zudem gab es eine Maskenpflicht und die Hände mussten vor dem Einsteigen gründlich desinfiziert werden.
Vor dem Hafenterminal wurde bereits der Gesundheitsfragebogen, welcher von jedem Reisenden auszufüllen war, eingesammelt. Anschließend kam man zur nächsten Station, dem Fiebermessen: Dies erfolgte völlig kontaktlos und war innerhalb weniger Sekunden erledigt.
Am Check-In Schalter selbst, wurden nur noch die Ausweise eingescannt und ein Foto gemacht, denn ein Online-Check-In war für jeden Gast vor der Reise Pflicht. Nach jedem Gast wurde der Schalter von einem Crewmitglied gründlich desinfiziert. Anschließend wurde, wie üblich, das Handgepäck kontrolliert und schon durfte man das Schiff betreten.
Der gesamte Check-In Prozess im Hafenterminal dauerte ca. 45 Minuten.
Die Seenotrettungsübung erfolgte im Anschluss in Kleingruppen an den jeweiligen Musterstationen und dauerte nur wenige Minuten. Hier wurde individuell auf jede Gruppe eingegangen, je nachdem ob Kinder anwesend waren oder nicht, wurde die Sicherheitsabweisung die Kinder betreffen weggelassen.
Kabinen
Auf den Kabinen stehen für jeden Gast kostenfrei fünf steril abgepackte Einwegmasken zur Verfügung, allerdings kein Desinfektionsmittel. Sowohl im gedruckten Tagesprogramm als auch auf dem Fernseher kann man wichtige Hinweise und Informationen zum Hygienekonzept und dem Coronavirus nachlesen und sich anhören.
Hygienekonzept
Das Hygienekonzept von TUI Cruises ist gemäß unserem Eindruck gut durchdacht und man merkt, dass viel Planung und Organisation dahinter steckt. Einige der Punkte des Konzepts sind:
• Vor jedem Fahrstuhl, vor jedem Restaurant und vor jedem öffentlichen Bereich sind Desinfektionsmittelspender.
• Die Maskenpflicht gilt für alle Gäste überall dort, wo der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, sprich im Fahrstuhl, auf den Gängen und auf dem Weg zu öffentlichen Bereichen im Generellen. In den Restaurants, Bars, Lounges etc. können die Masken abgesetzt werden.
• Der Fahrstuhl darf nur von maximal 4 Personen gleichzeitig genutzt werden. Der Fahrstuhl wird durch Boden-Markierungen in 4 Quadrate eingeteilt.
• Es gibt täglich Temperaturmessungen, welche für jeden Gast verpflichtend ist. Diese erfolgen ebenfalls kontaktlos.
Entertainment
Das gesamte Unterhaltungsangebot von TUI Cruises kann eingeschränkt genutzt werden.
Es werden sowohl Workshops und Kurse als auch Gesellschaftsspiele angeboten. Allerdings muss man die Kurse etc. vorab über die Mein Schiff App reservieren, damit die begrenzte Teilnehmerzahl nicht überschritten wird.
Im Theater finden wie gewohnt Shows statt. Mehr als die Hälfte der Plätze bleibt dabei frei, um den Abstand zu anderen Gästen gewährleisten zu können. Bei Eintritt werden Namen und Kabinennummern aufgenommen.
Sport und Fitness
Das Fitnessstudio ist eingeschränkt geöffnet. Vor Betreten des Fitnessbereichs muss sich jeder Gast die Hände desinfizieren, auch hier werden Namen und Kabinennummern aufgenommen und jeder Gast erhält ein laminiertes Eintrittskärtchen, dass bei Verlassen des Studios wieder abgegeben werden muss und für den nächsten Gast desinfiziert wird. Handtücher werden den Gästen zur Verfügung gestellt.
Im Studio sind nur die Hälfte der Geräte nutzbar, um den Mindestabstand gewähren zu können. Die gesperrten Geräte werden jeden Tag gewechselt, sodass man innerhalb von 2 Tagen die Möglichkeit hat, jedes Gerät einmal zu nutzen.
Crewmitglieder desinfizieren regelmäßig die Geräte und Flächen. Darüber hinaus werden auch Desinfektionsmittel und Tücher zur selbstständigen Reinigung nach Gebrauch eines Gerätes zur Verfügung gestellt.
Spa und Co.
Der Spa-Bereich, sowie Friseur, Barbier und die Bordboutiquen sind ebenfalls eingeschränkt geöffnet. Im Spa-Bereich kann man ausgewählte Behandlungen buchen. Der Friseur und der Barbier sind buchbar, hier wird auf eine genaue Terminvergabe geachtet, damit sich nicht zu viele Personen vor Ort aufhalten.
Shopping
Der „neue Wall“, die Einkaufsmeile an Bord ist ebenfalls geöffnet. Die Geschäfte haben einen expliziten Eingang und Ausgang markiert. Vor Betreten der Geschäfte ist das Desinfizieren der Hände auch wieder Pflicht. Man wird nach der Kabinennummer gefragt und erhält auch hier ein Eintrittskärtchen, welches man bei Verlassen des Geschäfts wieder abgeben muss. Durch die Kärtchen wird nur eine begrenzte Personenanzahl in das Geschäft gelassen, um die Abstände einhalten zu können.
Restaurants/ Bars/ Lounges
Vor Betreten der Restaurants ist ein gründliches Waschen und Desinfizieren der Hände Pflicht.
Sowohl der Name, die Kabinennummer als auch die Uhrzeit zur der man das Restaurant besucht, werden genau notiert. Anschließend wird man an einen freien Tisch geführt.
Im Buffetrestaurat „Anckelmannsplatz“ werden das gesamte Essen und auch die Getränke von den Crewmitgliedern ausgegeben. Der Gast selbst kann sich an keiner Station etwas selbst nehmen. Die Teller werden für den Weg zum Tisch mit einer Plastikhaube abgedeckt.
In den A-La-Carte Restaurants gibt es keine klassischen Speisekarten mehr. Die Speisekarten können online über die Mein Schiff-App angeschaut werden oder man scannt einen QR-Code ein, welcher auf einer kleinen Tafel am Platz abgebildet ist.
In den Bars findet Service am Platz statt. Die Stühle direkt an der Bar sind gesperrt, um den Abstand zur Crew hinter der Bar gewährleisten zu können.
In allen Restaurants und Bars wird der Sicherheitsabstand von 1,5 – 2 Metern zu anderen Gästen eingehalten. Einige Plätze bleiben frei, damit der Abstand gewährt werden kann.
Pooldeck
Die Pools und Whirlpools an Bord können normal genutzt werden. Hier wird an die Rücksicht der Gäste appelliert, so dass gegebenenfalls ein paar Minuten gewartet wird, bis man den (Whirl-)pool benutzt, sofern der Abstand nicht eingehalten werden kann.
Die Liegen auf dem Sonnendeck wurden mit einem Abstand von 1,5 -2 Metern aufgestellt.
Verhalten der Crew
Vor Beginn der blauen Reisen musste jedes Crewmitglied und jeder Künstler/Entertainer an Bord einen Coronatest machen lassen, um eine Ansteckungsgefahr ausschließen zu können.
Die Crewmitglieder halten sich ausnahmslos an die vorgegebenen Hygieneregeln, jeder trägt mindestens einen Mund-Nasen-Schutz oder ein Faceshield, teilweise sogar beides.
Gäste, die die Regeln nicht zu 100% einhalten, werden freundlich an diese erinnert. Die Hygienevorschriften werden auch in jeder Durchsage des Kapitäns und des Kreuzfahrtdirektors erwähnt.
Persönliches Fazit
Alles in allem hat uns die Kreuzfahrt gut gefallen und wir haben die Zeit an Bord sehr genossen. Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unsicher oder unwohl gefühlt, denn das entwickelte Konzept war sehr gut durchdacht, organisiert und wurde stets eingehalten. Es gab demnach kein Grund zur Sorge.
Man hat zwar gewisse Einschränkungen im Leben an Bord, diese haben das Urlaubsgefühl, Ausspannen und Abschalten jedoch nicht negativ beeinträchtigt. Wir hatten nicht das Gefühl, große Abstriche im Gegensatz zu einer „normalen“ Kreuzfahrt machen zu müssen. Von uns also ein großes Lob an TUI Cruises und eine klare Empfehlung für eine der „Blauen Reisen“.
(Die Reise erfolgte auf Einladung von TUI Cruises. Unsere Meinung äußern wir dennoch frei.)