Norwegen – Traumhafte Fjordwelten

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Der Sieben Schwestern Wasserfall am Geirangerfjord im Morgenlicht

Norwegen ist nicht umsonst ein Lieblingsreiseziel für viele von uns. Die überwältigende Natur und majestätischem Fjorde suchen auf der Welt ihresgleichen … Und diese Art von Naturwundern genießen kann man auch wunderbar vom Schiff aus. Heute werfen wir Sie einen Blick auf die schönsten Fjorde in Norwegen.

Doch was ist eigentlich ein Fjord?

Ein Fjord ist ein tiefer, enger Meeresarm oder eine Bucht die sich, typischerweise an drei Seiten von Festland umgeben, tief ins Landesinnere erstreckt. Die Hauptarme verzweigen sich in verschiedene Nebenarme. An der Mündung zum Meer befindet sich zumeist eine Untiefe, die als Fjordschwelle bezeichnet wird.

Fjorde unterscheiden sich zu anderen Meeresbuchten anhand ihrer Entstehungsgeschichte. Denn Fjorde wurden von Gletschern erschaffen. Während der Eiszeiten bewegten sich Gletscher vom Gebirge in Richtung Meer und erzeugten so durch Erosion tiefe Rinnen in den Küstenregionen. Durch den Rückzug der Gletscher am Ende der Eiszeit konnte das Meer in die tiefen Täler einströmen. So entstanden viele Fjorde aus ehemaligen Flussmündungen.

Das Wort Fjord ist wohl eines der wenigen aus Norwegen, das Einzug in die weltweite Sprachwelt gehalten hat. Im Ursprung lässt es sich auf einen Ausdruck der Wikinger zurückführen. Fjord bedeutet so etwas wie: „wohin du reist“.

In Norwegen gibt es über eintausend Fjorde, aber die bekanntesten von ihnen, die Sie auch mit dem Kreuzfahrtschiff bestaunen können, liegen in Fjordnorwegen im Westen des Landes. Viele Fjorde sind miteinander verbunden. Deshalb können Sie von einem Fjord zum anderen oder zurück ins Meer fahren. 2005 erhielten die Fjorde Westnorwegens, stellvertretend der Geirangerfjord und der Nærøyfjord, den Welterbe-Status der UNESCO.
Und welche sind nun die schönsten Fjorde? Das ist wirklich kaum zu beantworten. Jeder hat da wohl seinen Favoriten. Also stellen wir Ihnen einfach einige vor. Ausdrücklich ohne „Rangfolge“.

Hardangerfjord

Der 179 km lange Hardangerfjord ist der zweitlängste Fjord Norwegens und der drittlängste der Welt. Seine wichtigsten und längsten Seitenarme sind der Sørfjord und der Eidfjord. Der Hardangerfjord erstreckt sich vom atlantischen Ozean südlich von der Stadt Bergen bis hin zur Hochebene Hardangervidda in der Mitte des Landes. Ein Paradies für Wanderer. Und für Star Wars-Fans, denn der Gletscher Hardangerjøkul in der Hochebene diente als Schauplatz für den Eisplaneten Hoth in „Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück”. Nur, falls Sie da schon immer einmal hin wollten …

Im Frühling leuchten die Hänge am Hardangerfjord zartrosa, denn dann stehen die vielen Obstplantagen entlang der Küste in voller Blüte. Im Herbst werden hier die Äpfel geerntet und zu Cider verarbeitet. Und dieser soll wirklich köstlich sein. Norwegische Apfelweine und Apfelschaumweine erhielten zum Beispiel bei den CiderWorld Awards in Frankfurt 2019 zwei Gold- und sechs Silbermedaillen. Eine Verkostung des Getränks auf einer Obstfarm am Fjord sollten Sie sich also nicht entgehen lassen.

An der Südseite des Fjords, in der Nähe der Orte Tyssedal und Odda, ist der Felsvorsprung Trolltunga zu finden. Das Felsplateau, das 700 Meter über dem See Ringedalsvatnet waagerecht aus dem Berg herausragt, haben Sie sicher schon einmal auf einem Foto gesehen. Eine Wanderung zur Trolltunga ist wirklich lang und anspruchsvoll, aber die fantastische Aussicht ist die Mühe wert. (Und Ausflüge der Reedereien werden dorthin natürlich auch angeboten.)

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Trolltunga, Hardangerfjord, Norwegen

Sognefjord

Der Sognefjord ist mit einer Länge von 204 Kilometern der längste Fjord Norwegens und der zweitlängste der Welt. Er erstreckt sich von der Insel Sula im Westen bis zu den Nationalparks Jotunheimen und Jostedalsbreen im Landesinneren. Der Jostedalsbreen ist der größte Gletscher auf dem Europäischen Festland. Und der Sognefjord ist mit 1.308 Meter unter dem Meeresspiegel der tiefste Fjord in Europa. Gleichzeitig ist der Fjord auch einer der breitesten mit zahlreichen, schmaleren Seitenarmen und weiteren traumhaften Fjorden wie der Nærøyfjord (der ist übrigens der schmalste Fjord der Welt), der Lustrafjord und der Aurlandsfjord. Viele Superlative also.

Eine der Sehenswürdigkeiten rund um den Sognefjord ist Lærdal mit der außergewöhnlichen Stabkirche Borgund, die um 1180 erbaut wurde. Bei Kaupanger in Vestland finden Sie das De Heibergske Samlinger – Sogn Folkemuseum. Das Volkskundemuseum umfasst Ausstellungen über die Kulturgeschichte der Bevölkerung in Sogn und ein groβes Freilichtmuseum mit Häusern aus dem Mittelalter bis zu vollständig eingerichteten Häusern aus neuerer Zeit.

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Stabkirche Borgund

Ansonsten lohnt sich auch immer ein Ausflug auf dem Wasser. Eine Boots- oder Kajaktour bringt Sie der Natur und Tierwelt des Fjordes ganz nahe.

Aurlandsfjord

Der Aurlandsfjord ist ein 17 Kilometer langer Nebenarm des Sognefjords. Zusammen mit dem Nærøyfjord gehört er zu den malerischsten Fjorden der Welt. Er ist von bis zu 1.400 Meter hohen Bergen umgeben. Seine Ufer sind so steil, dass man früher die Orte (z. B. Flåm, Aurland und Undredal) am Aurlandsfjord ausschließlich per Schiff erreichen konnte.
Auch hier ist in erster Linie die Natur sehenswert, Wandern, Bootfahren oder Angeln sind beliebte Aktivitäten, aber man kann auch einiges anderes unternehmen. Z. B. die kleinste und eine der ältesten (sie ist von 1147) Kirchen Norwegens in Undredal anschauen. In dem Dorf gibt es auch sehr leckeren Ziegenkäse.

Flåm ist der touristische „Hot Spot“ an der Spitze des Aurlandsfjordes. Von hier aus können Sie mit der Flåmbahn auf einer spektakulären Strecke die Berge hochfahren. Auf der ca. einstündigen Fahrt sehen Sie die schönsten Seiten der atemberaubenden Landschaft. Von steilen Berghängen herabstürzende Wasserfälle, Flüsse, die sich ihren Weg durch tiefe Schluchten bahnen und Berghöfe, die sich an Abhänge „klammern“. Kein Wunder das die Strecke im Lonely Planet Traveller 2014 zur schönsten Bahnreise der Welt erklärt wurde.
Im Sommer ist auch ein Ausflug zum Stegastein über den „Schneeweg”, eine schmale Panoramastraße, möglich. Der Stegastein, der 30 Meter über die Bergseite herausragt, und das 650 Meter über dem Fjord, bietet einen Panoramablick ohnegleichen. Die außergewöhnliche Architektur der Plattform ist übrigens für viele Besucher ein Highlight für sich.

Geirangerfjord

Der Geirangerfjord ist wahrscheinlich der bekannteste aller norwegischen Fjorde. Bestimmt haben Sie auch schon faszinierende Bilder der fast senkrecht an den Felswänden abfallenden Wasserfälle „Sieben Schwestern“, „Freier“ und „Brautschleier“ gesehen. Der 15 km lange Fjord, der sich von Hellesylt bis Geiranger erstreckt, zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Norwegens.

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Geirangerfjord, Norwegen

An den Berghängen des imposanten Fjords liegen einige verlassene Bauernhöfe. Die am häufigsten besuchten unter ihnen sind Skageflå, Knivsflå und Blomberg. Skageflå erreichen Sie auch zu Fuß von Geiranger aus. Hierhin hatten übrigens auch der norwegische König Harald und seine Frau Königin Sonia anlässlich ihrer Silberhochzeit zu einem Essen eingeladen.

Im Ort Geiranger selbst lohnt ein Spaziergang zum Norsk Fjordsenter. Hier wird die Geschichte der Berge, des Fjordes und der Menschen dokumentiert. Direkt am Fjordsenter beginnt der Wanderweg Fossevandring der über eine Stahltreppe am Wasserfall Storfossen entlang führt.Für einen spektakulären Blick auf die norwegische Berglandschaft können Sie einen Ausflug zum Gipfel des 1.500 Meter hohen Berges Dalsnibba unternehmen. Von der Aussichtsplattform „Geiranger Skywalk“ sehen Sie auch hinab in den Fjord.

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